Magnesiummangel trotz normaler Blutwerte – woran liegt das?
Viele Menschen leiden unter typischen Magnesiummangel-Symptomen wie Krämpfen oder Müdigkeit – und das, obwohl ihre Blutwerte im Normbereich liegen. Wie ist das möglich? Und wie kannst du trotzdem herausfinden, ob dein Körper mehr Magnesium braucht? Das schauen wir uns genauer an.
Warum Blutwerte nicht immer die Wahrheit zeigen
Die meisten Ärzt:innen messen Magnesium im Serum des Blutes. Dort befinden sich jedoch nur etwa 1 % des gesamten Magnesiums im Körper. Der Rest steckt in Knochen, Muskeln und Zellen. Bedeutet: Selbst wenn dein Blutserum normal aussieht, kann dein Körper insgesamt unterversorgt sein.
👉 Das nennt man „intrazellulären Magnesiummangel“ – er bleibt in vielen Standardtests unentdeckt.
Typische Symptome trotz unauffälliger Werte
Achte deshalb nicht nur auf Laborwerte, sondern auch auf deine Beschwerden. Häufige Anzeichen sind:
- nächtliche Waden- und Muskelkrämpfe
- Zucken am Augenlid oder in den Muskeln
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schlafprobleme
- Herzstolpern oder Herzrasen
- Kopfschmerzen und Migräne
Wenn mehrere dieser Symptome regelmäßig auftreten, lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Ursachen für Magnesiummangel trotz normaler Blutwerte
Es gibt verschiedene Gründe, warum du einen Mangel haben kannst, auch wenn dein Bluttest unauffällig ist:
- Ungenaue Messmethoden – Serumtests erfassen nur einen kleinen Teil des Magnesiums.
- Stress – erhöht den Magnesiumverbrauch im Körper deutlich.
- Sport – beim Training steigt der Bedarf durch Muskelarbeit und vermehrte Ausscheidung.
- Medikamente – z. B. Entwässerungstabletten, Protonenpumpenhemmer oder Antibiotika.
- Alkoholkonsum – steigert den Mineralstoffverlust über die Nieren.
- Verdauungsprobleme – Krankheiten wie Morbus Crohn oder Zöliakie verringern die Aufnahme.
Wie erkenne ich einen versteckten Magnesiummangel?
Eine Möglichkeit ist ein intrazellulärer Test, bei dem Magnesium in den roten Blutkörperchen oder in Haarproben gemessen wird. Diese Werte sind wesentlich aussagekräftiger als Serumwerte.
Alternativ kannst du dich an deinen Symptomen orientieren: Wenn typische Anzeichen auftreten und Risikofaktoren wie Stress oder Sport dazukommen, ist eine gezielte Magnesiumsupplementierung sinnvoll.
Magnesium richtig einnehmen
Um deine Speicher aufzufüllen, solltest du auf eine regelmäßige Einnahme achten. Ein einmaliges Hochdosieren bringt nichts. Empfehlenswert sind täglich 300–400 mg Magnesium, am besten in einer Kombination verschiedener Verbindungen (z. B. Citrat, Bisglycinat, Malat), da diese vom Körper besser aufgenommen werden.
Auch die Kombination mit Vitamin D ist wichtig, da Vitamin D ohne ausreichend Magnesium nicht richtig wirken kann.